Monatsarchiv für September 2008

Vergleich neue DIN-EN / (alte) DIN 79100 mit TU-Aachen Testkriterien

 

City- und Trekking Fahrräder Prüfanforderungen

 

 

DIN EN 14764

DIN 79100

- alt -

(TU-Aachen) Prüfbedingungen

Rahmen

0 bis 1000 N

 

100.000 Lastwechsel

 

0 bis 850 N

100.000 Lastwechsel

(abwechselnd

auf beiden Seiten)

500 ± 500 N

 

1.000.000 Lastwechsel

Gabel

± 450 N

100.000 Lastwechsel

± 450 N

100.000 Lastwechsel

135 N ± 490 N

500.000

Lastwechsel

Lenker-Vorbau-

Kombination

± 200 N gegenphasig

oder

± 250 N gleichphasig

 jeweils

100.000 Lastwechsel

 

± 200 N gegenphasig

oder

± 250 N gleichphasig

 jeweils

100.000 Lastwechsel

Lenker: ± 350 N (Fe)

oder

Lenker: ± 370 N (Alu)

 

jeweils

500.000

Lastwechsel

Vorbau

keine einzelne Prüfung

vorgesehen

         wie zugehöriger     Lenker

Vorbau ± 590 N (Fe)Vorbau ± 630 N (Alu)

500.000 Lastwechsel

Sattelstütze

600 N ± 600 N

100.000 Lastwechsel

500 N ± 500 N

100.000 Lastwechsel

615 N ± 615 N (Fe)

670 N ± 670 N (Alu)

500.000 Lastwechsel

 

Mountainbike Prüfanforderungen

 

DIN EN 14766

DIN 79100

(TU-Aachen) Prüfbedingungen

 

Rahmen

0 bis 1200 N

100.000 Lastwechsel

 

0 bis 850 N

100.000 Lastwechsel

abwechselnd

auf beiden Seiten

500 ± 500 N

1.000.000 Lastwechsel

 

Gabel

± 650 N

100.000 Lastwechsel 

± 450 N

100.000 Lastwechsel 

155 N ± 570 N

500.000

Lastwechsel

 

Vorbau

± 450 N

100.000 Lastwechsel

        wie zugehöriger Lenker

Vorbau ± 590 N (Fe)

Vorbau ± 630 N (Alu)

500.000 Lastwechsel

 

Lenker

± 270 N

oder ± 450 N

 

100.000 Lastwechsel

± 200 N gegenphasig

oder

± 250 N gleichphasig

 jeweils

100.000 Lastwechsel

Lenker: ± 350 N (Fe)

Lenker: ± 370 N (Alu)

 

500.000

Lastwechsel

 

Sattelstütze

600 N ± 600 N

 

100.000 Lastwechsel

500 N ± 500 N

 

100.000 Lastwechsel

695 N ± 695 N (Fe)

740 N ± 740 N (Alu)

500.000

Lastwechsel

Andere Prüfungen

Prüfungen anderer Fahrradkomponenten (z.B.: Antrieb, Ketten Laufrad, Nabe, Pedale, Sattel) sowie Zubehör- und Anbauteile (z.B: Gepäckträger, Lichtanlagen) können ebenfalls kostengünstig und schnell durchgeführt werden. 

Tests von kompletten Kinder-Fahrrädern, Tandems oder BMX-Rädern sind nach Absprache kurzfristig möglich.

Entwicklung von Prüfmaschinen

Bei Interesse an unseren Prüfmaschinen (oder nach Ihren Wünschen entwickelte) machen wir Ihnen gerne ein Angebot.

Neue Rechtslage (Produkthaftung + Tests)

 

- Seit 1990 hat sich die Haftungssituation für Hersteller mit dem neuen EU-einheitlichen Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) deutlich verschärft, weil die Haftungssumme pro Schadensfall für einen Zeitraum von 10 Jahren auf 75.000.000 €  festgesetzt wurde.

Dazu kam die für den Verbraucher günstige Beweislastumkehr.

- Neue DIN - EN Normen ab 2005

Bis 1990 gab es einen DIN-Test, bei dem ein fahrfertiges Fahrrad auf Trommeln mit Stolperleisten gerüttelt wurde, ohne dass Kräfte gemessen wurden. Nach 1990 wurde die DIN-Prüfung deshalb geändert.

Sie besteht seitdem aus Ermüdungs - Einzelprüfungen der sicherheitsrelevanten Einzelteile mit genau definierten Kräften und Lastspielzahlen.

Beispiel: In China soll ein Lenker gekauft werden, der der DIN EN Normen entspricht, unabhängig davon in welches Fahrrad er verbaut wird.

Prüfungen nur auf einem Rüttelprüfstand bzw. Gesamtradprüfstand als „Prüfung nach DIN EN“ zu bezeichnen, ist betrügerisch und bewusste Irreführung des Verbrauchers und würde von der EU – Kommission (Technisches Komitee CEN / TC 333 „Fahrräder“) sicher mit Sanktionen belegt.

 

- Logistik des Herstellers

Wie oben ausgeführt, macht es für den montierenden Hersteller, der keine eigene Fertigung hat, auch gar keinen Sinn, das fertige Fahrrad zu prüfen, denn die Einzelkomponenten müssen bestellt und auf Lager gelegt werden, wenn der Auftrag für ein bestimmtes Fahrrad noch nicht definiert ist.

Anders gesagt: Am Lager müssen DIN-EN - geprüfte (oder besser nach härteren Prüfkriterien getestete) Teile liegen, die beliebig kombiniert werden können, so dass jedes daraus gefertigte Fahrrad als (mindestens) DIN-EN - gerecht gelten kann.

 

- Materialuntersuchungen

Vor allen Dingen bei geschweißten Bauteilen wie Rahmen ist für die Lebensdauer die Qualität der Schweißnaht entscheidend. Diese muss durch die Lebensdauer / Ermüdungsprüfung des fertigen Rahmens geprüft werden.

Eine Material-Analyse kann nur feststellen, ob eine mit dem Lieferanten vertraglich festgelegte Materialzusammensetzung eingehalten wird.

Eine Lebensdauervorhersage bzw. Qualitätsaussage des geschweißten Bauteils aufgrund einer Materialanalyse allein ist unmöglich. Schließlich kann aus jedem Material bei richtiger Dimensionierung ein sicheres Produkt entstehen.

 

- Zur Frage einer gerichtlichen Auseinandersetzung:

Vor Gericht kann sich der Hersteller nach dem ProdHaftG nur dann ent-lasten, wenn er alles nach dem Stand von Wissenschaft und Technik mögliche getan hat, um Sicherheit herzustellen.

Das heißt bei Gefahren durch Materialermüdung, dass von den einzelnen Bauteilen eine statistisch relevante Zahl von Teilen auf die Lebensdauer hin geprüft werden muss, da die Streuwerte in der Serie sehr groß sind.

Viele Firmen verzichten bisher auf statistisch relevante Losgrößen beim Testen, erreichen aber Sicherheit durch 10- bis 100- fache geforderte Lastspielzahlen bis zum Bruch. Damit sind in der Regel die Streuwerte nach unten abgedeckt, da diese auch noch die DIN-EN Werte erreichen.

Regelmäßig sind Gerichte davon ausgegangen, dass ein Hersteller der oben genannte Beweis nicht gelingen kann, wenn er überhaupt keine Tests nachweisen kann.

Ebenso kann sich ein Hersteller nicht entlasten, wenn er keine Marktbeobachtung bez. eventueller Schäden nachweisen kann.

Das berühmt / berüchtigte „HONDA - Urteil“ (BGH VI ZR 65/86) hat den Hersteller sogar dazu verpflichtet, Marktbeobachtung bezüglich fremder Anbauteile durchzuführen, die er selbst gar nicht montiert hat.

Vorsätzlich oder fahrlässig unterlassene Sicherheitsvorkehrungen der Geschäftsleitung können nicht nur den Versicherungsschutz der FIRMA gefährden, sondern sie können unter umständen auch für alle Geschäftsführer strafrechtlich relevant werden.

 

- Wie entscheidet ein Gericht?

Das Gericht hat keinen technischen Sachverstand und beauftragt gerichtliche Sachverständige, meist Professoren.

Bei Fragen von Materialermüdung z.B. ein anerkanntes Labor für Betriebs-festigkeit oder in der BRD die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin oder andere Hochschulinstitute.

Auf keinen Fall werden vom Gericht Gutachter bestellt, die für eine Partei schon tätig gewesen sind.

Multi Force Pulser - Betriebslasten Simulation

(MFP) Multi Force Pulser - Diese neue Technik mit mehrachsiger Krafteinleitung gestattet erstmalig beim Fahrrad die realitätsnahe Simulation von komplexen Betriebslasten.

Die Betriebslasten-Simulation im Zeitraffertest ist für komplette PKW längst Stand der Technik.

Mit dem - bereits im Jahre 2000 - an der T.U. Aachen entwickelten MFP ist diese Methode (nun) auch für Komplett-Fahrräder möglich. Hierbei werden am fertigmontierten Fahrrad alle sicherheitsrelevanten Bauteile gleichzeitig und über einen PC gesteuert in ihrer jeweiligen Einspannung getestet.

Das Vorgehen ist dabei identisch mit dem der Automobilindustrie.

Mit verschiedenen Fahrradtypen (BMX - City - Kinderrad - MTB - Rennrad - Trekking) und verschiedenen Fahrern wurden entsprechend dem Einsatzgebiet dieser Räder typische Strecken abgefahren und die Betriebslasten ermittelt. Diese wurden anschließend in einem PC verdichtet, d.h. nur die schädigenden Anteile der Belastungen wurden gezählt, nicht schädigende Anteile umgerechnet. Mit einer speziellen Software wurden daraus verschiedene Belastungsabläufe am MFP durchgeführt.

Somit sind nun Fahrstrecken von 10.000 Kilometer in etwa 3 bis 5 Tagen zu simulieren.

Diese auf wissenschaftlichen Methoden beruhende Simulation hat dabei keinerlei Nachteile bezüglich der Lebensdauervorhersage, wenn Korrosionseinflüsse auf anderer Weise berücksichtigt werden. Eine 1 zu 1 Nachfahrt der Betriebslasten ist aus zwingenden technischen Gründen unmöglich, auch wenn (oftmals) gegenteiliges behauptet wird.

Bremsenprüfung

Bremsenprüfungen gemäß gängiger Standards (zum Beispiel nach DIN-EN) oder nach eigenen Wünschen auf unseren automatischen Bremsenprüfständen geben Ihnen die Gewißheit über das Potential Ihrer Bremsanlage (Wirksamkeit - Dosierbarkeit - Haltbarkeit - Verschleiß - Verbesserungsmöglichkeiten)

HCF (High Cycle Fatigue) - Sattelstütze

Das HCF-Sattelstützenprüfsystem ermöglicht es Fahrrad-Sattelstützen - gleich welcher Bauart und Größe - in kurzer Zeit bezüglich ihrer dynamischen Lebensdauer zu untersuchen. Schwachstellen der jeweiligen Sattelstütze lassen sich sehr schnell lokalisieren, da sie als erste unter der dynamischen Lasteinwirkung versagen. 

Prüfprinzip:

Das HCF-Prüfsystem ermöglicht Prüfungen mit hohen Lastspielzahlen. Bei einer Prüffrequenz um 20 Hz können - je nach Steifigkeit Bauteils - über 1 Million Lastwechsel pro Tag erreicht werden.

Die Prüfmaschine arbeitet nach dem Resonanzprinzip. Es arbeitet nicht nahe der Resonanz des Prüflings, sondern nahe der Resonanz des gesamten Prüfsystems.

Die Durchführung der Lebensdauerprüfung gemäß geeigneter Prüfbedingungen oder nach den gängigen Standards (DIN-EN, ISO, NF, JS..) ist somit schnell, exakt, zuverlässig und KOSTENGÜNSTIG durchführbar.

HCF (High Cycle Fatigue) - Rahmenprüfung

Das HCF-Rahmenprüfsystem ermöglicht es Fahrradrahmen - gleich welcher Bauart und Größe - in kurzer Zeit bezüglich ihrer dynamischen Lebensdauer zu untersuchen. Schwachstellen des jeweiligen Rahmens lassen sich sehr schnell lokalisieren, da sie als erste unter der dynamischen Lasteinwirkung versagen.

Prüfprinzip:

Das HCF-Prüfsystem ermöglicht Prüfungen mit hohen Lastspielzahlen. Bei einer Prüffrequenz um 20 Hz können - je nach Steifigkeit des Bauteils - über 1 Million Lastwechsel pro Tag erreicht werden.

Die Prüfmaschine arbeitet nach dem Resonanzprinzip. Es arbeitet nicht nahe der Resonanz des Prüflings, sondern nahe der Resonanz des gesamten Prüfsystems.

Die Durchführung der Lebensdauerprüfung gemäß geeigneter Prüfbedingungen oder nach den gängigen Standards (DIN-EN, ISO, NF, JS..) ist somit schnell, exakt, zuverlässig und KOSTENGÜNSTIG durchführbar.

HCF (High Cycle Fatigue) - Lenker

Das HCF-Lenkerprüfsystem ermöglicht es Fahrradlenker - gleich welcher Bauart und Größe - in kurzer Zeit bezüglich ihrer dynamischen Lebensdauer zu untersuchen. Schwachstellen des jeweiligen Lenkers lassen sich sehr schnell lokalisieren, da sie als erste unter der dynamischen Lasteinwirkung versagen. Entsprechend können auch Lenker- Vorbaukombinationen geprüft werden.

Prüfprinzip:

Das HCF-Prüfsystem ermöglicht Prüfungen mit hohen Lastspielzahlen. Bei einer Prüffrequenz um 20 Hz können - je nach Steifigkeit des Bauteils - über 1 Million Lastwechsel pro Tag erreicht werden.

Die Prüfmaschine arbeitet nach dem Resonanzprinzip. Es arbeitet nicht nahe der Resonanz des Prüflings, sondern nahe der Resonanz des gesamten Prüfsystems.

Die Durchführung der Lebensdauerprüfung gemäß geeigneter Prüfbedingungen oder nach den gängigen Standards (DIN-EN, ISO, NF, JS..) ist somit schnell, exakt, zuverlässig und KOSTENGÜNSTIG durchführbar.